Die EAR-Guitar App

Ear-Guitar geht zurück zu den Wurzeln des Musiklernens und lernt dich auf natürliche Art und Weise über das Gehör Musik zu machen. Alle werden mir zustimmen, dass Musik in erster Linie über das Ohr wahrgenommen wird; wieso sollten wir also nicht auch unseren Hörsinn nutzen, um Musik zu erlernen? Immer öfter wird Musik jedoch nur noch über das Auge (Noten, Tabs und Grafiken) gelehrt und gelernt. Lass uns zurück zum wahren Kern des Musikmachens kehren und wie unzählig viele berühmte Musiker die Musik über die Ohren erlernen.

Das Prinzip ist einfach und schnell erklärt: Melodie hören, Melodie nachsingen und einprägen und anschliessend auf das Instrument übertragen. Mit nur ganz wenig Musiktheorie gelingt dir das Übertragen der Melodie auf das Instrument mit Leichtigkeit. Denn wenn du weisst, dass eine Melodie normalerweise in einer einzigen Tonart komponiert ist, weisst du auch, dass nur 7 Töne zur Auswahl stehen, um die Melodie nachzuspielen. So suchst du nicht wahllos auf deinem Instrument nach Tönen. Du beginnst mit einfachen Melodien mit nur wenigen Tönen und wirst mit der Zeit in der Lage sein, komplexe, längere Melodien in diversen Tonarten über das ganze Griffbrett zu spielen.

Auch wenn sich Ear-Guitar in erster Linie an Gitarristen richtet, kann jedes Instrument von dieser App profitieren. Denn das Grundprinzip bleibt für jedes Instrument dasselbe. Nur das Übertragen der Melodie und das Spielen in anderen Tonarten wird für jedes Instrument eine individuelle Herausforderung sein. Die Gitarre ist in dieser Hinsicht relativ einfach gestrickt, beherrscht man einmal die 5 verschiedenen Lagen, so ist es ein Leichtes die Melodie in jede Tonart zu transponieren.

Ein paar wenige Worte zu der Music Learning Theory von Edwin Gordon, welche diese App sehr stark beeinflusst hat. Der Grundsatz von Edwin Gordon «Sound before Sight» liegt auch diesem App zugrunde. Musik sollte stets zuerst über die Ohren statt über das Auge wahrgenommen werden. Zudem folgen die Anfängerlieder bewusst einer bestimmten musikalischen Inhaltsstruktur, welche Gordon in seiner Music Learning Theory vorgibt.

Was bringt die Zukunft für diese App? Mit Sicherheit wird die Liederauswahl ständig wachsen und mein Wunsch wäre es, eine ganze Kategorie nur der Pentatonik zu widmen. Früher oder später wird ein Bereich für die Rhythmik dazukommen, der sich stark an die Music Learning Theory von Edwin Gordon anlehnen wird. Und zu guter Letzt schwebt mir ein Improvisationsbereich vor.

In diesem Sinne wünsche ich jedem, der diese App benutzt, ein erfolgreiches und frohes Musizieren fern ab von trockenem und taubem Notenlesen.

Michel Heinzmann